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Zur Dynamik eines Konfliktes und seiner Bearbeitung gehört ein gutes Verständnis vom Wesen und der Wirkung kommunikativer Eskalation. Derzeit interessiere ich mich insbesondere für die Erforschung von Kritik-Aussagen, die eskalierend oder nicht-eskalierend wirken.

Die Metapher von „Vokabeln und Grammatik“ für die Arbeit von Mediator*innen in dem gleichnamigen Beitrag von Kirsten Schroeter finde ich prägnant und weiterführend. Sie beschreibt damit die unterschiedlichen Ebenen mediatorischen Zuhörens und Sprechens. Einerseits findet dies auf der Ebene der „Vokabeln“ statt, also den konkreten inhaltlich-fachlichen Begriffen in einem konkreten Konflikt und seinem konkreten Setting. Andererseits hören und sprechen wir Mediator*innen auf der Ebene der Grammatik, den darunterliegenden Mustern oder Strukturen von konfliktbezogenen Bedeutungen.

Um ein zweites Mal auf Mettes Beitrag über die „nützlichen Missverständnisse zurückzukommen: Das zweite Modell, welches mir hier direkt in den Sinn kam, war natürlich das Kommunikationsquadrat von Friedemann Schulz von Thun - auch bekannt als Vier-Ohren-Modell. Es ist ein wunderbares Denkwerkzeug für die 'detektivische' Kommunikationsarbeit und hilft, Missverständnissen auf die Spur zu kommen. Jede Aussage kann ich mit vier Ohren empfangen und verstehen. Je nachdem, wie ich sie verstehe, werde ich unterschiedlich reagieren.

Herr Meyer platzt gleich zu Beginn einer Mediation heraus: „Themen sammeln? Wozu das denn jetzt? Ich hatte Ihnen doch schon vorab eine Themenliste geschickt. Darüber müssen wir heute sprechen!“