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Mit der Methode des Systemischen Konsensierens können Mediator*innen Gruppen unterstützen, eine Entscheidung für eine oder mehrere Lösungsalternativen herbeizuführen. Der Clou der Methode besteht darin, nicht nach den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen, sondern Vorschläge systematisch nach dem geringsten Widerstand bewerten zu lassen.

„Und ich bin nicht der einzige, dem das auffällt…“ „Die anderen sehen das genauso...“, „Alle sind davon genervt…“. So oder so ähnlich höre ich in Mediationen sehr oft, wie Konfliktparteien ihre Ansichten oder Wahrnehmungen untermauern. Meine Meinung wird von mehreren getragen; ich stehe hier nicht alleine! So nachvollziehbar dieses Manöver auch sein mag, so wenig trägt es zu einer guten Lösung bei. Eine bestimmte Meinung oder Sichtweise wird aus mediativer Sicht nicht deswegen „richtiger“, weil sie von vielen geteilt wird; der Wahrheitsgehalt nicht höher, weil man sich auf andere Gleichgesinnte beziehen kann. In Mediationen wird nach gemeinsamen Lösungen gesucht, die die Bedürfnisse und Interessen aller berücksichtigen.

Angeregt von Mettes Blog-Beitrag über das systemische Konsensieren möchte ich ihre Begeisterung teilen: Ja. Eine wirklich enorm hilfreiche Methode, denn sie lädt nicht nur den Widerstand ein, sondern nimmt die Teilnehmenden in die Verantwortung, nicht nur binär zu entscheiden, ob eine Idee gut oder schlecht ist, sondern lässt Raum für Zwischentöne. Begeistert bin ich außerdem davon, wie schnell diese Methode zielführend ist.

Vor kurzem habe ich an einer Fortbildung zum Thema Systemisch Konsensieren teilgenommen, eine Methode deren Kerngedanke ein wunderbares Aufbrechen von Denkmustern ist. „Konsensieren“ entstammt dem lateinischen Konsens - und es geht demnach grundsätzlich darum, Einigkeit oder Übereinstimmung zwischen Menschen zu erzeugen. Genauer ist es eine Entscheidungsmethode, die sich systembedingt dem Konsens annähert.